Drachenmoor

Stele 10 - Das Puzzle der Welt

Wer schon einmal die Weltkarte lange und ausführlich betrachtet hat, dem könnte es aufgefallen sein: Die Formen von Afrika, Nord- und Südamerika passen fast so gut ineinander wie die Teile eines Puzzles. Und tatsächlich sind die Kontinente so etwas Ähnliches wie auseinandergeschobene Puzzleteile. Nur ergeben sie zusammengefügt kein Bild, sondern einen einzigen grossen Kontinent: Pangäa, der letzte Superkontinent der Erdgeschichte.

Entdeckt wurde er vom deutschen Polarforscher Alfred Wegener. Während einer Tagung im Jahr 1910 stellte er seine gewagte Theorie auf. Hätte er behauptet, die Erde sei eine Scheibe, er hätte wohl kaum mehr Verwunderung bei seinen Zuhörern ausgelöst. Afrika und Südamerika sollen also eins gewesen sein? Für die Fachwelt klang Wegeners Rede so glaubhaft wie ein Märchen aus «Tausendundeiner Nacht».

Wegener stützte seine Theorie auf verschiedene pflanzliche und tierische Fossilienfunde. Ihm fiel auf, dass die gleichen Tierarten auf unterschiedlichen Kontinenten vorkamen. Erst viele Jahre nach seinem Tod wurde er wissenschaftlich rehabilitiert. Heute gründet ein ganzer Zweig der Geologie auf seinen Beobachtungen: die Plattentektonik, also die Lehre vom Aufbau der Erde. Er starb im Jahr 1930 bei einer Grönland-Expedition an Überanstrengung. Erst Monate später findet ein Suchtrupp seine Leiche und begräbt sie im ewigen Eis. Seither hat sich Grönland und damit Alfred Wegeners Ruhestätte anderthalb Meter von Europa und auch von uns hier entfernt.