Es heisst, dass er wie Flammen durch den Himmel schoss. Und nur der Schwarzmagier soll in der Lage gewesen sein, auf dem Pilatusdrachen zu reiten. Wenn er nicht gerade dessen Innereien für teures Geld verkaufte. Viele Legenden ranken sich um den Drachen vom Fräkmünt. So soll etwa der Sommer des Jahres 1421 brennend heiss gewesen sein. Damals war ein Bauer in Rothenburg mit all seinen Leuten auf den Wiesen am Heuen. Bald nach Mittag, als die Sonne am stärksten brannte, sah er über sich in der Luft einen scheusslichen Drachen dahinziehen. Der Drache kam von der Rigi her und flog gegen den Pilatus. Er verbreitete flammendes Feuer und einen schrecklichen Gestank. Das Untier senkte sich so nahe zum Erdboden nieder, dass der Bauer ohnmächtig zusammensank. Als er sich wieder erholt hatte, blickte er um sich und sah auf dem Boden etwas Eigenartiges liegen. Sicher hatte es der Drache auf die Erde fallen lassen. Vorsichtig ging der Bauer auf dieses unförmige Etwas zu. Der Drache hatte etwas ausgestossen, das wie geronnenes Blut aussah. Der Bauer berührte es mit einem Stock und breitete das Ding, das wie Sulze aussah, auseinander. Da fand er darin einen Drachenstein.
Von der Kraft des Drachensteines ist viel gesprochen worden. Wer ihn berührte, wurde von Krankheiten geheilt. Er ist schön glatt und rund, mit wunderlichen Flecken geziert, und wiegt ungefähr 250 Gramm. Dem Bauern, der den Stein fand, und seinen Nachkommen wurde für diesen Stein viel Geld angeboten. Selbst Kaiser und Könige wollten den Stein als Wunder der Natur in ihre Schatzkammern aufnehmen. Noch heute wird er aber im Naturmuseum Luzern aufbewahrt.