«Hejo, spann den Wagen an. Denn der Wind treibt Regen übers Land. Hol die goldnen Garben, hol die goldnen Garben»: Das alte Kinderlied erinnert daran, wie wichtig die Kräfte der Natur in früheren Zeiten für das Überleben der Menschen waren. Ein Unwetter zur falschen Zeit konnte die Wintervorräte vernichten. Umso wichtiger waren Bräuche, mit denen die Menschen übersinnliche Kräfte um Hilfe gegen Missernten und Hungersnöte anflehten. Im Winter, wenn die Bauern weniger zu tun hatten auf dem Felde, fielen die Feste besonders häufig aus: Niklausbräuche im November, Feiern zur Mittwinterzeit im Dezember, im Februar wurden böse Geister und Dämonen mancherorts mit Peitschenknallen und Lichterschwemmen vertrieben, und der Frühling bat mit allerhand fruchtbaren Symbolen zum Maitanz.