Sie wartet in der Nische. Still und bewegungslos. Wie der Blitz schnellt sie durchs Wasser. Erlegt ihr Beutetier mit einem Biss. Auf dem Speiseplan der listigen Muräne, Bewohnerin flacher tropischer und subtropischer Meere, stehen Fische, Krebse und Kraken. Nur eine Meeresbewohnerin scheint sich nicht zu fürchten. Seelenruhig spaziert die Putzgarnele durch den Mund der Muräne. Ohne gefressen zu werden. Im Gegenzug für dieses sorglose Leben kümmert sich die Putzgarnele um die Körperhygiene der Muräne, frisst Parasiten und entfernt Speisereste zwischen ihren Zähnen. Sicherheit und Futter zugleich. Eine perfekte Symbiose.
Der Knallkrebs ist zwar das lauteste Tier der Welt. Aber eben auch sehr kurzsichtig. Nahende Gefahr nimmt er zu spät wahr. Darum teilt er sich seine Höhle mit einem anderen Tier: der Grundel. Diese warnt ihn mit ihren Flossenschlägen vor Gefahr, dafür darf sie sich in die Höhle zurückziehen, die der Knallkrebs gegraben hat.
Erstaunlich sind also nicht nur die Symbiosen hier am Drachenberg. Unter Umständen aber schlummern hier am Pilatus noch ganz andere symbiotische Lebensgemeinschaften, von denen wir bisher noch gar nichts wissen.